August 2004 von Maria Wigo
Haufenwolken !
So in Gedanken lieg ich hier Im Gras und zirpend Grün, Und so ich jetzt zum Himmel stier, Seh ich wie Wolken blüh`n.
Zuerst noch sind sie zierlich fein, Der Wind im Ohr mir singt, Sind tausend Kringel klitzeklein, Hab acht, Schauspiel beginnt.
Sie jagen sich zuerst zu zweien, Und dann verschmelzen sich, Jetzt sind es mehr, heißt`s Ringelrein, Welch Bild, ich denk an dich.
Sie tanzen wild und licht und frei, Und nehmen an Gestalt, Aufregend schön wär ich dabei, Welch zarte Kraft geballt.
Es geht so schnell, wohin ich schau, Seh ich ein neues Bild, Auch ich mir die Gestalt nun bau, Doch nicht so schnell, so wild.
Ein Tier seh ich, den Schmetterling, Dazwischen schemenhaft, Seh Dein Gesicht, ganz schnell mir`s fing, Ich halt’s mit aller Kraft.
Die Wolken sind so wandelbar, Viel Form reizt meinen Geist, Keiner sieht Vielfalt die ich sah, Den Himmel Ihr bereist.
Hand, Schaf, Herz, Stern und vieles hier, Wabernd stellt Ihr es dar, Möcht alles greifen mir mit Gier, Nicht fassbar wunderbar.
Doch ich seh ich von ferne naht, Des grossen Bruders brausen, Die Haufenwolken ohne Gnad, Den Kleinen kommt das Grausen.
Schnell wolln sie sich zusammen tun, Als Berg zusammen laufen, Ganz still nun vor dem Bruder ruhn, Sind selber jetzt ein Haufen.
Und jetzt ganz plötzlich wird es still, Die Ruhe vor dem Sturm, Jeder die Stellung halten will, Wie Krieger auf dem Turm.
Mit Anlauf kracht`s, die Funken sprühen, Weiß stürzt sich auf das Grau, Der Blitz glüht hell, danach erblühen, Neu Kringel vor dem Blau.
Aufs neu sie ärgern Bruders Nas, Zu schwer er kann nicht fliehen, Purzelnd sich ringeln, was ein Spass, " Hört auf wir müssen ziehen. "
Lasst Ihr ein Bild von dem Gesicht, Im blau mir dann zurück, Ich halt’s, bitte verändert`s nicht, Bis bald und noch viel Glück.
Weiter zieht jetzt das Geschwebe, Paarweis nun durch das Spalier, Trefft Ihr ihn auf eurem Wege, Bitte grüsst Ihn lieb von mir!
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